Pressemitteilung: Sondierungsgespräche – Gesetzliche Haltungskennzeichnung statt Pseudo-Label

Am Dienstag werden zwischen Union und SPD Agrarthemen sondiert. Der Ernährungsreport 2018 zeigt: 85 Prozent der Deutschen wünschen sich Angaben zu den Haltungsbedingungen der Tiere bei Produkten tierischen Ursprungs. Die Deutschen befürworten also eine klare Haltungskennzeichnung, wie es sie beim Ei schon gibt.

SPD und Union stehen in der Pflicht, die Wünsche der BürgerInnen ernst zu nehmen und endlich Transparenz bei tierischen Produkten zu schaffen. Durch eine flächendeckende gesetzliche Kennzeichnung der Haltungsbedingungen auf Fleisch- und Milchprodukten können sich VerbraucherInnen bewusst für eine artgerechtere Haltungsform entscheiden. Die Kennzeichnung von 0 – 3 ist bereits beim Ei sehr erfolgreich: Immer mehr Menschen greifen zu Bio- und Freilandeiern.

Das freiwillige staatliche Label von Agrarminister Christan Schmidt schafft dagegen nur Verwirrung. Die Kriterien für die Einstiegsstufe sind viel zu schwach. „Dieses Label bezeichnet wenig artgerechte Haltungsformen als Tierwohl, anstatt die wahren Haltungsbedingungen zu kennzeichnen“, sagt Jasmin Zöllmer, Referentin für Agrarpolitik bei PROVIEH.

Tierschutz hat Priorität

Der Ernährungsreport zeigt, wie wichtig den Deutschen eine artgerechte Tierhaltung ist. Sie nimmt sogar einen höheren Stellenwert ein als der Umweltschutz. Für die Mehrheit der Deutschen (66 Prozent) ist eine artgerechte Haltung der Tiere besonders wichtig. 90 Prozent wären auch bereit, mehr Geld für tierische Produkte zu bezahlen, die über gesetzlichem Standard hergestellt wurden.

Es liegt also im Eigeninteresse der Sondierungspartner, sich für den Umbau der Tierhaltung stark zu machen. Davon war in den letzten vier Jahren der großen Koalition nichts zu sehen. Deutschland braucht dringend einen nationalen Tierschutzplan am Beispiel von Niedersachsen, ein schärferes Ordnungsrecht, dessen Umsetzung auch konsequent kontrolliert wird und eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte.

PROVIEH fordert seit langem eine verpflichtende Haltungskennzeichnung von Fleischprodukten und hat dazu ein Umsetzungskonzept entwickelt.

Erhalten Sie hier weitere Informationen zur Haltungskennzeichnung von PROVIEH.
Hier gelangen Sie zum Ernährungsreport 2018 und zu den Umfrageergebnissen des Ernährungsreports 2018.

08.01.2018

Ansprechpartnerin:
Jasmin Zöllmer
Hauptstadtreferentin
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Mail: zoellmer@provieh.de

Pressestelle: 
PROVIEH e.V.
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