Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Virusinfektion, die vor allem Rinder, Schafe und Schweine betrifft. Auch Rehe, Hirsche oder Ziegen können daran erkranken. Menschen können sich ebenfalls infizieren, zeigen aber kaum Krankheitssymtome. Die Tiere haben Fieber und schmerzhafte Blasen an den Schleimhäuten, was zu starkem Speichelfluss führt. Da diese Blasen auch an den Füßen auftreten, verfallen die Tiere in einen trippelnden Gang. Je nach Tierart verläuft die Krankheit unterschiedlich stark. So zeigen sich bei Rindern dramatischere Auswirkungen als beispielsweise bei Schweinen oder Schafen.
Das Virus wird hauptsächlich durch direkte Berührung mit dem infizierten Tier übertragen, kann aber auch durch kontaminierte Stallungen, Kleidung und Haut der Mitarbeiter, Transportfahrzeuge und durch die Luft verbreitet werden. Außerdem kann das Virus trotz Austrocknung oder niedriger Temperaturen Monate überdauern und bleibt somit ansteckungsfähig. Zudem geben die infizierten Tiere das Virus zum Großteil schon weiter, noch bevor die Krankheit überhaupt ausgebrochen ist. Durch diese vielfältigen Übertragungswege und aufgrund der schnellen Ausbreitungsgeschwindigkeit gilt MKS neben BSE weltweit als die wirtschaftlich gefährlichste Tierkrankheit.
MKS ist nach dem Tierseuchengesetz anzeigepflichtig. Tritt dieser Virusinfekt – oder auch nur der Verdacht – in einem Stall auf, wird der gesamte Bestand getötet („gekeult“).
Zwar existiert ein wirksamer Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche, aber seit 1991 sind vorbeugende Impfungen gegen diese Krankheit in der EU verboten. Die Impfungen haben sich damals als sehr erfolgreich erwiesen und in den meisten Regionen Europas war die Seuche praktisch getilgt. Trotzdem verfolgt die EU seit den 80er Jahren die Strategie „Töten statt Impfen“. Hierbei spielen wirtschaftliche Gründe eine wichtige Rolle: So hätten die USA und Japan beispielsweise Handelsbeschränkungen gegen die EU erlassen, da sie nur Fleisch aus „seuchenfreien“ Gebieten importieren.
Maul- und Klauenseuche
- Abbau von Handelsrestriktionen kann sinnloses Töten verhindern (4. Oktober 2007)
- Impfung gegen die Blauzungenkrankheit schon 2008? (12. Oktober 2007)
- Neuer Fall in Großbritanien (7. August 2007)
- MKS-Virus in Großbritannien könnte aus Labor stammen(Quelle: DEFRA, 05. August 2007)
- MKS und BSE - Alibi für millionenfaches Töten landwirtschaftlicher Nutztiere (Mechthild Oertel, 16. Juli 2001)